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Der Giebelplatz war seit 1914 immer besonders gestaltet worden.
Margarethe Krupp hatte 1906 eine Stiftung eingerichtet, die den Bau einer Siedlung zwar für die Führungskräfte des Krupp-Konzerns, aber auch für die der Stadtverwaltung oder sonstige Bürger finanzieren sollte.
Der Architekt Georg Metzendorf konnte gewonnen werden, diese umfangreiche Aufgabe zu realisieren. 1909 von der Stadt Essen angestellt, wurde das erste Haus von (zu der Zeit noch nicht geplanten) 29 Bauabschnitten bereits 1910 eingeweiht.
Die Siedlung wuchs und der Giebelplatz, der mit dem Bauabschnitt V realisiert werden sollte, verband die Straßen Waldlehne und Laubenweg (zu der Zeit noch als Talweg bezeichnet).
Der Laubenweg erhielt von der Stadtverwaltung die Namenswidmung 1913, die Waldlehne 1914.
Der Kreuzungspunkt dieser beiden Straßen wurde von den Bewohnern der Margarethenhöhe von Anfang an Giebelplatz genannt, weil die 8 Häuser, die diesen Platz einrahmten, besonders gestaltete und aufeinander abgestimmte Giebel bekommen hatten.
Erst 2002 wurde auf immer währendem Druck der Bürger des Stadtteils dem Platz die offizielle Bezeichnung „Giebelplatz“ von der Stadtverwaltung zuerkannt.
Der Giebelplatz war seit 1914 immer besonders gestaltet worden.
Die 8 Häuser bildeten den großen Rahmen. Zwischen den jeweils zwei Häusern an jeder Ecke wurden diese mit einer Mauer verbunden, in die eine Nische eingebaut war, die mit den dort jeweils eingerichteten Sitzbänken wunderbare Ruheorte zur Verfügung stellten.
Ebenfalls an allen 4 Ecken waren Bäume gepflanzt, die im Sommer den sich hier erholenden Menschen Schatten spendeten.
Noch in den 1920er Jahren waren die Pflanzstellen der Bäume in jeder Ecke des Platzes mit kleinen Hecken verbunden, die aber bereits in den 1930er Jahren nicht mehr existierten.
1929, anlässlich der Eröffnung der Großen Ruhrländischen Gartenbau-Ausstellung – kurz GRUGA, wurde dort eine große Stele aufgestellt, die aber für eine Aufstellung auf dem Giebelplatz vorgesehen war. Nach Ende der Ausstellung zog die Stele dann zum Giebelplatz um und wurde dort am 02.02.1930 als Ehrenmal für die Gefallenen des Weltkrieges 1914-1918 eingeweiht.
In diesem Krieg waren aus der unsäglichen Zahl von Toten ebenfalls 61 Bürger der Margarethenhöhe zu Tode gekommen. Das Ehrenmal wurde mit Gedenktafeln ausgestattet. Eine Tafel erinnert an das Drama des Krieges, drei weitere Tafeln tragen die Namen der Getöteten.
Leider gab es dann nochmals einen Krieg, in dem viele Menschen starben.
Um diese nicht aus der Erinnerung zu verlieren, schuf der hier lebende Folkwangschüler, Graphiker und Maler Fried Theisen* eine weitere Gedenktafel, die ebenfalls auf dem Ehrenmal einen Platz fand.
- Fried Theissen, Maler und Grafiker von der Margarethenhöhe, verstorben Anfang 2001. Er lebte bis kurz vor seinem Tod im Ginsterweg in seinem Elternhaus und war Mitbegründer des Kunstkreis Margarethenhöhe, aus dem das Atelier am Laubenweg hervorging.
Recherchiert & Zusammengetragen von Heinz Kaschulla, 23.03.2024
Weiteres historisches und Wissenswertes gibt es unter: www.gartenstadt45149.de